Olesya

Olesya kommt aus Mariupol. In den ersten Tagen des Krieges fanden Olesya, ihre 13-jährige Schwester Anya und ihre Mutter Zuflucht im engen Keller ihrer Großeltern. Dort las Victoria, Olesyas Mutter, den Kindern Bücher vor, um sie von den Explosionen abzulenken. Und die Mädchen zeichneten ein Haus, das sie bauen wollten, wenn der Krieg vorbei wäre. Schließlich hatten sie kein eigenes mehr.

Mitte März, als Olias Familie gerade ins Auto steigen und die Stadt verlassen wollte, schlug in der Nähe eine Granate ein. Glücklicherweise blieb allen nichts passiert, aber seitdem hat das Mädchen große Angst vor Flugzeugen.

Jetzt ist Olesya in Kyiv. Maya hat der Erstklässlerin ein Tablet geschenkt, mit dem sie aus der Ferne in der Schule lernen kann. Und wenn die Sirene ertönt, nimmt das kleine Mädchen es mit in den Schutzraum. In einem persönlichen Gespräch erzählte Olesya, dass sie vom Ende des Krieges und von dem Spielzeughund Patron🐶 träumt.

Zoryana

In der Nacht des 24. Februar 2022 wurden Zoryanas Eltern aufgefordert, sich unverzüglich zum Militärdienst zu melden, da sie Militärdienstleistende sind. Daria, Zoryanas Mutter, blieb jedoch zu Hause bei ihrer Tochter, da sie schwanger war.

Da es gefährlich war, in ihrem Haus in Charkiw zu bleiben, richteten sich die Mädchen sofort einen Platz im Keller ihres eigenen Hofes ein. Das Leben im Untergrund dauerte bis Mai. In all diesen Tagen führten sie viele Gespräche und machten viele Zeichnungen. Auf einer davon zeichnete Zoryana sich selbst, ihre Mutter, ihren Stiefvater und ihre ungeborene kleine Schwester, mit einer großen Flagge der Ukraine darüber.

Im Mai wurde die jüngere Schwester Alisa geboren, und Stiefvater Vladyslav starb an der Front. Im September kam Zoryana in die Schule, und zuvor bat ihre Mutter den Fonds „Maya“ um Hilfe, da es sehr schwer war, alles zu kaufen, was ein Kind für die Schule braucht. Die Erstklässlerin erhielt einen Rucksack: Das Tablet war für das Online-Lernen unverzichtbar, und sie freute sich nicht weniger über Bleistifte und Filzstifte – sie malt immer noch sehr gerne.

Oleg

Am Morgen des 24. Februar 2022 wollte Oleg wie gewohnt in den Kindergarten gehen. Als jedoch klar wurde, dass der Krieg begonnen hatte, zog er zusammen mit seinen Eltern, seiner 86-jährigen Großmutter und zwei Hunden in ein Privathaus mit Keller. Dort blieben sie anderthalb Monate lang, nachdem Cherson besetzt worden war.

Als sich eine Gelegenheit zur Evakuierung bot, fuhr die Familie durch verminte Gebiete und vorbei an zahlreichen Straßensperren nach Lemberg.

Oleg schaffte es zusammen mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner Hündin Olivia, Lemberg zu erreichen. Dort kam der kleine Junge in die erste Klasse der Schule. Der Unterricht findet in einem hybriden Format statt, wofür ein Tablet erforderlich ist. Oleg hatte schon lange davon geträumt, aber seine Eltern konnten es ihm nicht kaufen, da sie aufgrund des Krieges ihre Arbeit verloren hatten. Also baten sie die Stiftung „Maya“ um Hilfe. Zufällig wurde Oleg genau an seinem Geburtstag der Schulrucksack mit dem lang ersehnten Tablet geliefert. „Das war sehr bewegend“, erinnert sich seine Mutter Darina.